Ein Gewächshaus ist der ideale Ort, um Dein Gemüse bereits im Frühjahr anzubauen. Es schützt vor Witterungsschwankungen wie Regen, Wind und Schnee und ermöglicht damit eine frühere Aussaat beziehungsweise Auspflanzung. Dadurch wird die Vegetations- und Erntezeit um 3 bis 4 Wochen verlängert. Zusätzlich sorgt das Gewächshaus für höhere Temperaturen, welches den Anbau von wärmeliebenden Gemüsekulturen wie Paradeiser, Paprika oder Melanzani erleichtert.

Welche Kulturen eignen sich für den Anbau im Gewächshaus?

Grundsätzlich eigenen sich fast alle Gemüsepflanzen für den Anbau im Gewächshaus, da dieses als witterungssicherer Ort für die Anzucht perfekt geeignet ist.

Kohl- und Blattgemüse wie Salat, Rucola und Kohlrabi, Kräuter wie Basilikum und Kresse, Nachtschattengewächse wie Paradeiser, Paprika, Melanzani oder Gurken eignen sich jedoch besonders gut für den Anbau im Gewächshaus. Da die Liste an Gemüsesorten, die sich für den Anbau im Gewächshaus eignen, recht umfangreich ist, möchten wir Dir hier einmal einige Kulturen vorstellen.

Frühjahrskulturen (ab Ende Februar/Anfang März)

Spinat – Salate – Asia-Salate – Ingwer – Tatsoi – Pakchoi – Kohlrabi – Knollensellerie – Radieschen – Basilikum – Gartenkresse – Dill – Majoran - Stielmangold

Besonders der Anbau von Spinat und Radieschen hat sehr gut funktioniert.

Sommerkulturen (ab Ende April bis Ende Mai)

Paradeiser – Gurken – Melanzani – Fisolen – Paprika – Pfefferoni - Melonen 

Herbstkulturen (ab August)

Vogerlsalat – Spinat – Winterendivien – Pflücksalat – Radieschen – Rettich – Kohlrabi – Stielmangold – Fenchel – Postelein – Asia-Salate – Koriander – Rucola – Petersilie – Gartenkresse - Zucchini

Bei den hier angesprochenen Zeiten handelt es sich um Pflanztermine. Die meisten Sämlinge brauchen nämlich, bevor Du sie final ins Freiland in die Erde setzt, eine Kälteperiode, um einen dickeren Stamm auszubilden und sich abzuhärten (Ganz wichtig bei Nachtschattengewächsen und Gurken). Deshalb ist es sinnvoll, Pflanzen, bevor Du sie ins Freiland setzt, für 1 bis 2 Wochen bei angenehmen Temperaturen (ab ca. 12 Grad C°) an einen geschützten und halbschattigen Platz in ihrem Topf im Freien zu setzen. Abends sollest Du die Kulturen noch mit einem Vlies abdecken. Bei Salaten, Radieschen, Kräutern und Fisolen, also alles was typisch gleich in die Erde gesät wird, sprechen wir von Saatterminen.

Es gibt Kulturen, die sich im Freiland wohler fühlen als im Gewächshaus. Manche von ihnen vertragen die hohen Temperaturen nicht, benötigen zu viel Platz und/oder sind im Gewächshaus anfälliger für Krankheiten wie Pilzbefall.

Hierzu gehören:

Zucchini, Kürbis, Zwiebeln, Pastinaken, Brokkoli, Kohlsprossen, Karfiol, Erdäpfel, Buschbohnen, Zuckererbse

Solltest Du unterschiedliche Gemüsekulturen anbauen wollen, ist es ratsam darauf zu achten, was Du nebeneinander pflanzt. Nicht jede Kultur wächst gerne neben allen anderen Pflanzen, da diese beispielweise nicht verträgliche Ansprüche an Wasser-, Platz- und Bodennährstoffe haben. Auch Krankheiten und Schädlinge können im schlimmsten Fall übertragen werden.

Aussaat im Gewächshaus

Die optimale Keimtemperatur für die meisten Gemüsekulturen liegt zwischen 18 bis 26 °C. Kohl und Lauchgemüse haben geringe Ansprüche und keimen auch bei ein paar Grad Celsius weniger aus, ebenso Blattgemüse wie Spinat oder Mangold, Bohnen, Erbsen und Wurzelgemüse. Salate lieben es kühler und keimen bei Temperaturen über 18 °C nur noch zögerlich. Die Keimdauer ist darüber hinaus von der Gemüse- oder Kräuterart abhängig. Während beispielweise Paradeiser, Bohnen oder Estragon bereits nach einer Woche keimen, benötigen Lavendel oder Majoran drei bis vier Wochen. 

Achte bei Spinat darauf, dass Du ihn nicht bei zu hohen Temperaturen im Gewächshaus anbaust, da sonst die Blütenbildung begünstigt wird und der Nitratgehalt im Spinat ansteigt. Somit werden die Spinatblätter ungenießbar und bitter.

Wann ist die richtige Zeit zur Aussaat?

Jede Pflanze hat einen Zeitraum im Jahr für die Aussaat. Meist stehen die wichtigsten Angaben für die jeweilige Sorte auf der Rückseite des Saatgutsackerls.
Im Gewächshaus erreichen wir höhere Temperaturen und können diese länger halten als im Freiland. Aus diesem Grund wird der Zeitraum, also die Periode, in welcher wir säen, pflanzen und ernten können, verlängert.

Jungpflanzen setzen im Gewächshaus

Für das Setzen von Jungpflanzen oder das Säen von Saatgut gilt auf der Gemüseparzelle im Freien das Gleiche wie für den Pflanzbereich im Gewächshaus: Weniger ist in den meisten Fällen mehr! Achte darauf, Pflanzabstände einzuhalten, damit die Kulturen und Pflanzen nicht zu eng stehen und sich gut entwickeln können. Dies ist der erste wichtige Schritt, um Krankheiten vorzubeugen. Gleichzeitig können sich Deine Pflanzen durch den richtigen Pflanzabstand voll entwickeln, da sie mit ihren Nachbarpflanzen nicht um Platz, Licht, Nährstoffe und Wasser kämpfen müssen. Eine Übersicht über die richtigen Pflanzabstände findest Du im Login-Bereich unter Pflanzenpflege, Nützlinge & Schädlinge.

Im Frühling ist es leichter, im Gewächshaus direkt mit Jungpflanzen zu starten. Sobald die Temperaturen weiter steigen, kannst Du weitere Kulturen gerne nachsäen.