Unser sprechende Garten


UNSER ANSATZ

Durch Unterstützte Kommunikation (UK) wird Menschen, die nicht sprechen können, ein kommunikativer Austausch ermöglicht, beziehungsweise dieser vereinfacht. Die UK bedient sich dabei körpereigener Kommunikationsformen, wie Gebärden, Gesten oder Mimik aber auch neuesten elektronischen Möglichkeiten. Die Sprache wird durch Symbole ergänzt oder, wo notwendig, ersetzt.  Die Lautsprache wird nicht ausgeklammert, sondern durch Kommunikationshilfen, -techniken und -strategien erweitert. Durch Berücksichtigung individueller Fähigkeiten werden für jede:n passende Maßnahmen getroffen, um mehr Selbstbestimmtheit, Verständnis und Kommunikation zu erlangen.

 

Unser Sprechender Garten ist als unterfahrbare Hochbeet-Farm angelegt und dient als inklusiver und barrierefreier Lernort für Kinder und Jugendliche, die non-verbal kommunizieren. In unseren Workshops und an LAB-Stationen beschäftigen wir uns mit der Wahrnehmung ökologischer Prozesse in der Natur und damit, wie wir dahinterliegende Abläufe kennenlernen und erleben können. Innerhalb eines Gartens können durch gezielte Unterstützungen solche Prozesse veranschaulicht, wahrgenommen, gefördert und gefühlt werden. Zusätzlich werden die gesundheitsfördernden Aspekte der Mensch-Natur-Interaktion auf psychischer, physischer und sozialer Ebene angeregt.

Durch den Einsatz technischer Hilfsmittel werden Kräuter und Gemüse erfahrbar, hörbar, fühlbar und nachhaltig erlebbar gemacht. Symbole, Taster und gebärdengestützte Anleitungen werden im Garten als Kommunikations-Brücken eingesetzt.


UNSERE UMSETZUNG

UNSER SPRECHENDER GARTEN WORKSHOP FÜR UK-NUTZER:INNEN

  • offenes Gartenkonzept mit für Rollstuhlfahrer: innen unterfahrbaren Hochbeeten
  • einen mit UK-begleiteten Garten-Workshop mit Platus Learning Systems für bis zu max. 6 Kindern mit Begleitung
  • technische und haptische Hilfsmittel zur Kommunikation und Sinneswahrnehmung
  • Brailleschrift und Tafeln in leichter Sprache

WORKSHOP ZUR SENSIBILISIERUNG FÜR UND INKLUSION VON NON-VERBALER KOMMUNIKATION

  • ein Workshop für Kinder und Jugendliche zur Sensibilisierung für verbale und nonverbale Kommunikation
  • Erlebnis von Sinneswahrnehmungen in der Natur - sehen, riechen, schmecken, tasten - separat erlebt

Du interessierst Dich für einen Workshop im sprechenden Garten, möchtest mehr über den sprechenden Garten erfahren oder diesen unterstützen? Dann schreibe uns.

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Unser Standort im Donaufeld !

Das Licht schimmert sacht durch die Gläser im Gewächshaus im Donaufeld auf unserem neuen Ackerhelden-Standort im 21. Wiener Gemeindebezirk. Wir freuen uns, dass wir der alten Gärtnerei wieder Leben einhauchen und sich diese wieder mit Leben füllt. Der Anbau von Gemüse beginnt erneut. Nicht umsonst gelten die Böden im Donaufeld als besonders fruchtbar.

 

Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen auf Hochtouren und wir können es kaum erwarten, in die Saison zu starten. Bereits im Herbst wurden die Außenflächen von Gestrüb und Wurzeln befreit und von unserem Landwirt Fritz gegrubbert. Derzeit sind wir dabei, das Gewächshaus für die Saison vorzubereiten, die hier bereits Ende März startet. Wir gestalten unsere Anlagen mit Liebe, bauen Schatten- und Sitzplätze für alle, einen befestigten Zaun, Kompostierflächen und pflegen diese innerhalb der Saison

 

Derzeit sind noch ein paar Parzellen frei. Solltest Du Interesse haben, kannst Du Dir ganz einfach hier eine Parzelle für die Saison 2023 sichern.

 

Wir freuen uns auf Dich!

 

Jan & Iris

Der Acker als Oase der Selbstfindung

 

Es ist Dienstagmorgen und ich lege eine alte Zeitung in meinen Korb, dazu noch ein kleines Küchenmesser. Gleich soll es mit dem Fahrrad übers Feld zum Acker gehen! Ab dem Frühjahr konnte ich von den "Ackerhelden" ein kleines Stückchen Land für eine Saison pachten. Nun also auf zur Heldenmission mit Sonnenhut!

Als ich ankomme, sehe ich schon einige Störche im nahen Feld nach Nahrung suchen, über mir ziehen Greifvögel ihre Runden. Zunächst organisiere ich mir eine große Hacke aus dem Geräteraum, der hier sinnigerweise "Rechenzentrum" heißt. Die ersten Ackerhelden sind derweil schon im Einsatz. Mit grünen und orangenen Gießkannen bewaffnet werden eifrig die gesetzten Bio-Pflänzchen gegossen. Auch einen Blühstreifen mit bunten Blumen für Biene, Hummel und Co. gibt es. Die blauen Kornblumen werden gerade eifrig angeflogen.

Ach, wie wunderbar ist es doch, sich in diesen neuen unsicheren Zeiten auf ein übersichtliches Terrain zu begeben, dieses zu bewirtschaften und dann auch ordentlich ernten zu können!

 

 

Ganz glücklich gehe ich zuerst meine kleine Parzelle ab, erkunde, was in den letzten 2,3 Tagen herangewachsen ist. Tatsächlich entdecke ich eine kleine Zucchini, die nun plötzlich reif ist. Sogar an der Peperoni-Pflanze leuchtet mir eine erste dunkelrote Schote entgegen. Doch zunächst muss gehackt werden, damit der Boden das Wasser besser aufnehmen und halten kann. All diese Tipps habe ich den Mails der Ackerheldenzentrale entnommen, die ich als "Städterin" und neue Biogärtnerin zugesandt bekam.

Ganz schön anstregend mit der Hacke den Boden aufzulockern! Schon morgens um 8 Uhr läuft mir der Schweiß von der Stirn, denn eigentlich ist es schon spät. Der richtige Gärtner ist früher dran. Doch bin ich hier ja nicht auf der Suche nach Optimierungspotentialen, sondern möchte abschalten und mich wieder "erden" und mit meinen eigenen Händen etwas bearbeiten.

So ist natürlich auch Zeit für ein kleines Gespräch mit meiner Parzellennachbarin, die sich mit einigen Freundinnen zusammen ein Fleckchen Erde gepachtet hat, einfach als Ausgleich zur täglichen Arbeit, erzählt sie mir.

Nach dem Austausch kleiner Anbautipps gehen wir wieder inspiriert ans Werk. Der krustige Ackerboden wird wieder mit der Hacke aufgelockert, Unkraut als biologisches Düngemittel wieder untergegraben. Durch die gleichmäßige Bewegung bei der Arbeit kommt mein unruhiger Geist zur Ruhe. Jetzt bin ich ganz bei mir, vergesse meine Umgebung, ja, es fühlt sich wie ein kleiner Flow an, bei der die Zeit vergessen wird.

Na, hoppla - schon 9 Uhr! Jetzt aber wässern. Gegenüber erklärt gerade eine junge Mutter ihrer 4-jährigen Tochter, wie sie am besten die Pflanzen gießt, ohne dass die Blätter zu sehr nass werden.

Für die heimatliche Küche hole ich noch einiges an Gemüse aus dem Beet. Dafür brauche ich jetzt das kleine Küchenmesser, um die Frucht abzuschneiden. Die kleine Ernte lege ich ihn den mit Zeitungspapier ausgelegten Korb. Meine ersten Zucchinis sind zwar etwas klein und krumm, dafür aber selbst gezogen und als Biogemüse sehr gesund. Stolz und zufrieden radle ich nach Hause.

 

Passagen aus einem Text von: Beate Deister